Worum geht es bei DINNOS?

 

Aktueller Forschungsstand 

In der Literatur finden sich keine eindeutigen Ergebnisse zu den Auswirkungen von Altersdiversität auf Innovationen. Einerseits kann Altersdiversität zu vermehrten Konflikten innerhalb der Arbeitsteams führen und Innovationen in Unternehmen dadurch beeinträchtigen. Andererseits kann Altersdiversität die Integration von vielfältigem Wissen und Ideen erleichtern, was wiederum zu einer Verbesserung der Innovationsleistung führen kann. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs), die in besonderem Ausmaß von der kontinuierlichen Generierung und Implementierung neuer Ideen abhängig sind, kann Altersdiversität entweder einen Segen oder Fluch darstellen.

Konzept

Im Rahmen des DINNOS Projekts soll ein strukturiertes Innovationsförderprogramm (ISS, englisch: Innovation Support Scheme) getestet werden. Es ist eine groß angelegte randomisierte kontrollierte Untersuchung geplant, um die Effektivität dieses Programms, das sich auf die Förderung von Innovation durch Altersdiversität konzentriert, in der Region West Midlands in Großbritannien sowie der Rhein-Ruhr-Region in Deutschland zu evaluieren. Das Programm wurde im Rahmen eines vorausgegangenen durch das deutsche Ministerium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungsprojekts entwickelt und in zwei KMUs erprobt. Es setzt sich aus einem kognitiven Training für ältere Mitarbeitende sowie einem Führungskräftetraining zusammen. Das DINNOS Projekt leistet im Hinblick auf den demografischen Wandel einen wichtigen Beitrag durch 

a) den Fokus auf die Altersdiversität der Mitarbeitenden als eine Ressource für Innovation sowie  
b) die Durchführung einer anspruchsvollen und systematischen Evaluation des Innovationsförderprogramms, das Interventionen auf der individuellen und der Führungsebene umfasst.

Methode

Das Hauptziel von DINNOS besteht darin, die Wirksamkeit des ISS auf organisationaler und individueller Ebene im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie zu bewerten. Die Stichprobe setzt sich aus 300 KMUs sowie 400 Beschäftigen aus Deutschland und Großbritannien zusammen. Die Unternehmen sowie die individuellen Teilnehmenden werden randomisiert auf eine experimentelle sowie eine Wartekontrollgruppe aufgeteilt. Zunächst wird die Wirksamkeit des Programms in der Experimentalgruppe und anschließend in der Wartekontrollgruppe evaluiert.

Auf der Individualebene wird der Einfluss des kognitiven Trainings auf mentale Prozesse wie Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit und Kreativität sowie innovatives Verhalten geprüft. Für die Evaluation des Führungskräftetrainings werden im Selbst- und Fremdbericht der Führungsstil, Einstellungen zur Altersdiversität sowie Altersstereotype erfasst. Zudem werden objektive Indikatoren, beispielsweise die Einreichung von Ideen und Patenten, erhoben.

 

Für weitere Informationen in englischer Sprache klicken Sie bitte hier: DINNOS_Executive-Summary_Policy_Brief